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19.09.2025

Darmkrebsvorsorge in der Schweiz: ein wichtiger Schritt für die Gesundheit

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in der Schweiz. Jährlich erkranken etwa 15’000 Menschen an Darmkrebs – eine frühzeitige Vorsorge kann dem entgegenwirken.

Zielgruppen der Darmkrebsvorsorge

Die Darmkrebsvorsorge richtet sich insbesondere an Personen über 50 Jahre, da das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, mit zunehmendem Alter steigt. Menschen mit familiärer Vorbelastung oder bestimmten Erkrankungen wie entzündlichen Darmerkrankungen (z. B. Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn), haben ein erhöhtes Risiko und sollten frühzeitiger zur Vorsorge gehen.

Sterblichkeit und Inzidenz

Die Sterblichkeit bei Darmkrebs hat sich in den letzten Jahren durch verbesserte Vorsorge und Behandlung reduziert. In der Schweiz liegt die Sterblichkeit bei etwa 20% der Erkrankten. Die Überlebensrate beträgt im Durchschnitt rund 60%, wenn der Krebs in einem frühen Stadium erkannt wird.

Häufigkeit von Polypen und Adenomen

Polypen oder Adenome sind Vorstufen von Darmkrebs. Schätzungen zufolge entstehen bei etwa 30% der über 50-Jährigen Polypen, von denen einige das Potenzial haben, sich zu Krebs zu entwickeln. Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen können helfen, diese Polypen frühzeitig zu entdecken und zu behandeln.

Programme zur Darmkrebsvorsorge

In der Schweiz ist die Darmkrebsvorsorge seit 2013 eine Pflichtleistung der Krankenkasse und wird durch verschiedene Programme gefördert. In vielen Kantonen gibt es solche Programme zur Darmkrebsvorsorge. Der nationale Früherkennungsplan empfehlt die Koloskopie (Darmspiegelung) einmal alle zehn Jahre oder die jährliche (!) Stuhluntersuchung auf verstecktes Blut (FIT) ab dem 50. Lebensjahr. Bei der Koloskopie wird der Darm mittels eines flexiblen Schlauches mit Kamera untersucht. Ist eine Polypenentfernung notwendig, kann dies in der gleichen Sitzung erfolgen. Bei auffälligen Ergebnissen im Stuhltest (FIT) oder anderen Risikofaktoren, wird im Anschluss ebenfalls die Koloskopie empfohlen bzw. erfolgen müssen.

Vor- und Nachteile der Methoden

Die Koloskopie gilt als Goldstandard, da sie sowohl diagnostische als auch therapeutische Möglichkeiten bietet. Sie kann Polypen sofort entfernen und die Diagnose stellen. Durch das zuverlässige Erkennen und Entfernen von Vorstufen von Krebs kann sie darüber hinaus die Krebsentstehung verhindern. Nachteile sind die notwendige Sedierung und das Risiko von Komplikationen, die bei diagnostischen Darmspiegelungen allerdings im Promillebereich liegen. Der FIT-Stuhltest hingegen vermag lediglich den manifesten Krebs frühzeitig und zuverlässig zu erkennen.

Kosten und Finanzierung der Darmkrebsvorsorge

Die Kosten für Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen variieren, die Koloskopie kann in der Schweiz ab 600 und bis zu 1500 Franken kosten, je nachdem, wie viele Massnahmen (Polypenentfernungen mit jeweils Gewebeuntersuchungen) durchgeführt werden müssen. Im Rahmen der kantonalen Vorsorgeprogramme, die einige Kantone ihren Bürgern anbieten, sind die Betroffenen von der Franchise befreit. Die gesellschaftlichen Kosten durch unbehandelte Darmkrebserkrankungen sind hoch und umfassen nicht nur die Behandlungskosten, sondern auch Produktivitätsverluste und Pflegekosten. Effektive Vorsorge kann daher langfristig erhebliche Ersparnisse für die Gesellschaft mit sich bringen.

Fazit

Darmkrebsvorsorge ist ein essenzieller Bestandteil der Gesundheitsvorsorge in der Schweiz und wird am Spital Zofingen vollumfänglich angeboten. Durch gezielte Programme und Aufklärung können viele Fälle frühzeitig erkannt und behandelt werden. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, die angebotenen Vorsorgemöglichkeiten zu nutzen und regelmässig die empfohlenen Untersuchungen durchzuführen. So kann gemeinsam die Verbreitung von Darmkrebs eingedämmt und die Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig verbessert werden.

 

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Unsere Referenten

Spital Zofingen

Dr. med. Tobias Ehmann

Spezialisierung
Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie, Allgemeine Medizin
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